BERICHT EXPERTENTELEFON „SCHLAGANFALL“ am 24.05.2012
Rund 270.000 Schlaganfälle ereignen sich nach aktuellen Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe jedes Jahr. Etwa 200.000 davon treten erstmalig auf und treffen die Patienten unvorbereitet. Nach Einschätzung von Experten müsste das nicht sein; Betroffene können bereits anhand ihres Lebensstils Rückschlüsse auf ihr Risikoprofil ziehen. Neben genetischen Faktoren wirkt sich vor allem hoher Blutdruck begünstigend aus. „Die sogenannte arterielle Hypertonie erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, um das Dreifache“, betont Dr. Dr. Viktor Reichert. Bluthochdruck sei deshalb so gefährlich, weil er die Entstehung und das Fortschreiten einer Arteriosklerose wesentlich verstärke, erläutert der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie / Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Klinikum Sindelfingen-Böblingen. Bei jüngeren Patienten steige das Risiko für arteriosklerotische Gefäßveränderungen sogar um das Sechs- oder Achtfache. Allen, die einen Verdacht auf Bluthochdruck haben, rät Dr. Reichert zu einer gründlichen Untersuchung beim Spezialisten.
Warnsignale nicht bagatellisieren
Neben rechtzeitiger Prävention sollten Männer und Frauen auf mögliche Warnsignale achten. Denn in vielen Fällen kündigt sich ein Schlaganfall durch Begleiterscheinungen an. Flüchtige Lähmungen, Gefühls-, Koordinations- und Sprachstörungen kommen nach den Erfahrungen von Prof. Dr. Rolf Schneider häufig vor. „Etwa 70 Prozent dieser Warnsymptome sind jedoch nach spätestens 15 Minuten wieder weg und werden daher oft nicht ernst genommen“, kritisiert der Chefarzt der Neurologischen Klinik am Klinikum Aschaffenburg. Dabei kommt es im Ernstfall vor allem auf Schnelligkeit an. Denn: „Hirnschäden treten schon nach wenigen Minuten auf, können aber durch rasches Handeln begrenzt werden“, so Prof. Dr. Schneider. Im Idealfall könne der Patient mit einer Lysetherapie behandelt werden, bei der das gefäßverschließende Gerinnsel mithilfe von Medikamenten aufgelöst werde. Aber auch die umfassende Behandlung mit modernster Diagnostik und Therapie auf einer spezialisierten Schlaganfallstation (stroke unit) verbesserten die Chancen.
Rechtzeitig an Hinterbliebenenschutz denken
Trotz moderner Diagnose- und Behandlungsmethoden muss man sich jedoch bewusst sein, dass ein Schlaganfall in jedem Lebensalter tödlich enden kann. Besonders gravierend ist der Schicksalsschlag für junge Familien. Wenn im Todesfall das Einkommen des Hauptverdieners wegfällt, kann daraus leicht ein finanzielles Fiasko werden. Um dies zu verhindern, ist eine langfristige finanzielle Absicherung ratsam. „Mit einer Risikolebensversicherung lässt sich ein hoher Versicherungsschutz sehr preiswert absichern“, erklärt Dieter Sprott. Beim Abschluss müsse allerdings auf eine angemessen hohe Versicherungssumme von mindestens fünf Brutto-Jahresgehältern geachtet werden, ergänzt der Experte für Vorsorge bei den Ergo Direkt Versicherungen. Die Laufzeit sollte sich an einem Zeitpunkt orientieren, an dem die Kinder beruflich auf eigenen Beinen stehen. Die Risikolebensversicherung von Ergo Direkt – Platz 1 beim Finanztest der Stiftung Warentest – bietet sich gerade zur Absicherung junger Familien an. Da nur der Todesfall versichert ist, sind für niedrige Beiträge hohe Versicherungssummen möglich.
Verlust an Selbstbestimmung führt zu Depressionen
Dennoch ist der Schlaganfall die häufigste Ursache für Behinderung. Bisherige Alltäglichkeiten, wie Schuhe zubinden, werden für die Betroffenen plötzlich zur Belastung. Zusätzlich macht der Verlust an Selbstbestimmung vielen Patienten sehr zu schaffen und führt häufig zu Depressionen. „Die psychischen Veränderungen entstehen in vielen Fällen auch direkt durch die schlaganfallbedingten Hirnfunktionsausfälle“, erklärt Petra Heidbrink. Die Supervisorin im Service- und Beratungszentrum der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh rät Angehörigen, viel Zeit und Geduld aufzubringen, um dem Betroffenen bei der Krankheitsbewältigung zu helfen. Wichtige psychosoziale Unterstützung können nach Heidbrinks Erfahrung zudem regionale Schlaganfall-Selbsthilfegruppen bieten.
INFOKASTEN
Weitere Informationsquellen für Interessierte:
Umfassende Informationen, Tipps und Adressen von regionalen Selbsthilfegruppen:
- http://www.schlaganfall-hilfe.de
Fakten zur Risiko-Lebensversicherung von ERGO Direkt:
- https://ergodirekt.de/produkte/lebensversicherung/risikolebensversicherung
Am Telefon saßen für Sie:
Prof. Dr. Rolf Schneider, Neurologe, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Klinikum Aschaffenburg und wissenschaftlicher Berater der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Dr. Dr. Viktor Reichert, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie / Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Klinikum Sindelfingen-Böblingen
Petra Heidbrink, Supervisorin im Service- und Beratungszentrum der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh
Dieter Sprott, Experte für Zusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen in Fürth
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