PRESSEBERICHT \"Herzrhythmusstörungen\"
Mediterrane Kost und Alkohol in Maßen
Fast jeder zweite Todesfall in Deutschland hat eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als Ursache – das meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Professor Dr. med. Klaus Kisters weist darauf hin, dass viele Menschen es selbst in der Hand haben, ob sich eine solche Krankheit – wie etwa häufig der Bluthochdruck – bei ihnen entwickelt. „Lifestyle-Modifikation“ ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Stichwort für den Internisten, der als Chefarzt am St. Anna Hospital in Herne arbeitet, Universitätsprofessor in Münster ist und ein durch die Europäische Gesellschaft für Hypertonie (ESH) zertifiziertes Blutdruckzentrum leitet. Kisters erklärt, worauf es ankommt: „Übergewicht reduzieren und auf eine gesunde, kochsalzarme Ernährung achten.“ Er empfiehlt mediterrane Kost mit viel frischem Gemüse, Fisch und hochwertigen Pflanzenölen. Dr. med. Rainer Matejka, Experte für biologische Medizin (Universität Mailand) und medizinischer Leiter der Matejka Tagesklinik in Kassel, ergänzt: „Zahlreiche Studien zeigen, dass die Ernährung tendenziell eher vegetarisch ausgerichtet sein sollte - gelegentliche Ausnahmen wie der Sonntagsbraten sind erlaubt.“ Wer zudem nicht raucht, nur in Maßen Alkohol trinkt und sportlich ist, kann Herzproblemen vorbeugen.
Den Arzt zurate ziehen
Ist man dennoch davon betroffen, kommt es darauf an, möglichst frühzeitig zu handeln und zu behandeln, um das Risiko für schwere Erkrankungen zu reduzieren. So kann das Gefühl, dass das Herz zu schnell schlägt, begleitet von Schwindel, ein Anzeichen für eine Reihe von Ursachen sein: von Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen im Herzmuskel bis hin zu einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer schlechten Einstellung mit Schilddrüsenhormonen. Der Internist Professor Dr. med. Hilmar Stracke, stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, empfiehlt daher, diese Beschwerden auf jeden Fall von einem Arzt abklären zu lassen. Auch Schmerzen in der Brust, die nachlassen, wenn man sich ausruht, sollten nach Worten des Experten „nicht auf die leichte Schulter genommen werden“. Harmlose Verspannungen, aber durchaus auch ernsthafte Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Durchblutungsstörungen im Herzen oder Lungenerkrankungen können dahinterstecken.
Regelmäßige Kontrollen sind wichtig
Besonders gefährlich sind nach Ansicht der Experten sogenannte „stumme Infarkte“ bei Diabetikern. Durch eine diabetesbedingte Nervenschädigung werden die warnenden Symptome wie Brustenge oder Schmerzen von ihnen nicht wahrgenommen. Professor Dr. med. Klaus Kisters erklärt: „Wichtig sind daher regelmäßige Kontrollen beim Hausarzt mit Belastungs-EKG, Blutdruckmessung und Kontrolle der Blutzuckerwerte und der Elektrolyte im Blut.“ Auch der gefährliche Bluthochdruck wird häufig nicht bemerkt. Dabei erhöht die sogenannte Hypertonie das Risiko für vielfältige Begleiterkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Luftnot, Nierenschwäche und Durchblutungsstörungen in den Beinen, die sogenannte Schaufensterkrankheit.
Medikamente und Magnesium
Bluthochdruck behandelt der Arzt medikamentös nach einem Stufenschema, das die Deutsche Hochdruckliga und die Europäische Gesellschaft für Hypertonie empfehlen. Dabei kommen Arzneimittel mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zum Einsatz wie Betablocker, Diuretika, ACE-Hemmer, Sartane und andere. Der Arzt entscheidet, welches Medikament beziehungsweise welche Kombination im Einzelfall geeignet ist. Aber auch nicht-medikamentöse Maßnahmen sind sehr effektiv: So ist laut Professor Dr. med. Klaus Kisters in der Fachliteratur sehr gut dokumentiert, dass Magnesium blutdrucksenkende Eigenschaften hat: „Davon können sowohl Patienten mit einer beginnenden, grenzwertigen Hypertonie profitieren als auch solche mit einer manifesten Hypertonie.“ Außerdem könne der Mineralstoff Herzrhythmusstörungen entgegenwirken. Der Experte führt aus: „Das Magnesiumorotat, eine Verbindung aus Magnesium und Orotsäure, hat zusätzlich eine positive Wirkung bei Herzschwäche.“ In der sogenannten MACH-Studie wurde nach seinen Worten gezeigt, dass die herzschwachen Patienten, die Magnesiumorotat erhielten, länger und besser lebten.
INFOKASTEN
Weitere Informationsquellen für Interessierte:
- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt einen Überblick über die gebündelte Erforschung von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese sind auf der Homepage www.bmbf.de, Unterpunkt „Gebündelte Erforschung von Volkskrankheiten“, Unterpunkt „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ zu finden.
- Das Aufklärungsangebot der Deutschen Herzstiftung zählt zu den wichtigsten Möglichkeiten, sich als Herzpatient zu informieren. Dort wird auch ein kurzer Online-Test zum eigenen Herzinfarktrisiko angeboten. Homepage: www.herzstiftung.de.
- Die wichtigsten Fragen zum Thema Bluthochdruck und viele weitere werden auf der Homepage der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention www.hochdruckliga.de beantwortet.
- Auf der Homepage des Kompetenznetzwerks Vorhofflimmern in Münster finden sich eine Broschüre für Patienten, eine Checkliste für Herzrhythmusstörungen und Anleitungen zum Pulsmessen. Zudem gibt es viele Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten bei Vorhofflimmern mit Medikamenten, Katheter- und Operationsverfahren. Homepage: www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de.
- www.experten-im-chat.de/herzrhythmusstoerung zeigt ein Chatprotokoll mit Fragen und Antworten zu diesem Thema.
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